Orhan Küçükyılmaz

Worte, Werke und Wahnsinn!

Türkisches Café

aus

Geschichten von meinem Vater




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Ich war vielleicht 24 Jahre alt, da ging ich mit meinem Vater in eine türkisches Café - da wird Tee getrunken, Karten gespielt, in manchen gibt es auch Alkohol und in manchen wird in einem abgeschiedenen Raum auch gebetet (In den Läden gibt es dann kein Alkohol oder Karten spielen, aber Fußball, Fußball läuft immer.) Obwohl es kein offizielles verbot für Frauen gibt ist es trotzdem ein Ort an dem (fast) nur Männer sind. Fast wie ein Poker Abend mit den Jungs. Ich saß nun da, und spielte Karten mit meinem Vater (elli bir ähnlich wie Rommé).Und er sagte mir: “Es geht nicht um gewinnen oder verlieren, es geht darum zu lernen wer dein gegenüber ist, und vielleicht ein wenig darum wie man auf türkisch Sprüche klopft.” Die Sprüche die ich gelernt habe lassen sich leider nicht so leicht ins Deutsche übertragen, der Wortwitz geht verloren. Aber was man über die Menschen lernt, der eine ist ehrlich aber kein guter Verlierer, der andere versucht zu betrügen ist aber ein guter Typ auf den man sich außer beim Karten spielen verlassen kann. Einer regt sich auf der andere findet es alles lustig. Fast jeder erzählt nebenher etwas aus seinem Leben. Man spielt man lernt. Mein Vater ist ein eher gelassener Spieler und da er Karten zählen kann langweilt ihn das Spiel selber. Mein Vater ist an der Reihe und denkt ein wenig länger nach als sonnst, die anderen werden schon unruhig. In den Augenblick zerreißt am Nachbartisch jemand Geld wirft es hin und meint dass er genug Geld hat, nur nicht an einem Tisch mit Betrügern sitzen will. Eine zweite Person fängt an ihn verbal zu attackieren, wahrscheinlich spielten sie um Geld, aus reden wird ein Handgemenge. Einer der zwei Personen stolpert in Richtung meines Vaters, der immer noch Konzentriert auf seine Karten schaut (elli bir eine Kartenspiel ähnlich wie Rommé), und rempelt ihn dabei an, jetzt stehen zwei Männer, mit mir, an unserem Tisch auf. Mein Vater schaut immer noch auf die Karten. Die Worte werden Hitziger. Jemand versucht sich bei meinem Vater zu entschuldigen, während es immer lauter wird.

Mein Vater legt seine Karten offen auf den Tisch und spricht eher leise: “Man könnte bei den ganzen Lärm fast meinen ich wäre in einem Türkischen Café.” Überrascht von den Worten und der ruhigen Art meines Vaters fangen die Streithähne an zu lachen. Alle merken wie doof sie sich aufgeführt haben, ein zwei entschuldigen sich bei meinem Vater, dass sie ihm beim Spielen gestört haben.” Die Männer an unserem Tisch merken dass sie gegen meinen Vater in dieser Runde verloren haben.

Mein Vater schaut zu mir und sagt: “Junge bring frische Karten, auf diese wurde etwas verschüttet.” Ich stand also auf und ging Richtung Bar auf dem weg dort hin schaute ich mir die Karten an, doch sie waren ganz trocken. Da ich warten musste bis mich jemand bedient zählte ich die Karten, und es fehlte eine. An der Bar sagte ich: “Am besten welche mit einem anderen Muster auf dem Rücken.”

Als ich sie meinem Vater überreichte, schaute auch er zuerst das Muster auf dem dem Rücken der Karten an uns sagte:”Gut aufgepaßt Junge.”